Hier ein kleiner Erfahrungsbericht zum AE2000 mit C4H-Filtertuning mit Davision Cadre Light / Nivo Black 24:10.

Ich hatte vorher eine China-Billig-Rolloleinwand, 16:9 in 120cm Breite, mit einem Sanyo Z3. Den Ausschlag für den Kauf der AE2000 gab die Saturn-Rabattaktion im Januar mit 19% Abschlag (<2200 EUR).

Den Color1-Modus fand ich doch noch relativ finster, also bot sich das Cine4Home-Filtertuning an.

Problem: der Raum ist nur ca. 3,30m tief, das Bild lässt sich so aber nur auf etwa 220cm aufziehen. Also habe ich einen Vorderflächen-Planspiegel gekauft, mit dem ich ca. 40 cm parallel zur Wand projiziere und dann um 90° umlenke. Damit passt es dann.

Leinwand und Tuning wurden über BTS-Heimkino (heimkinohamburg.de) eingekauft. Mit dem Service bzw. der Kommunikation dort war ich jederzeit zufrieden, nur die Forderung einer Vorabvergütung (mit nachträglicher Verrechnung bei Kauf) für eine Vorführung führte zu einigem Unmut - ich bin der Meinung, dass eine kostenlose Vorführung einfach zum Vertrauen gehört, das man einem Kunden entgegenzubringen hat, selbst wenn das umgekehrt nicht immer der Fall sein sollte. Aber ansonsten gabs nichts zu meckern; Anfragen wurden immer schnell & freundlich beantwortet, Preise waren auch ok.

Den Spiegel (80x50 cm) bezog ich von Reichmann Feinoptik. Auch dort nahm man sich viel Zeit, zumal es sich um eine Firma handelt, die normalerweise eher Firmenkunden bedient und für die so ein Miniauftrag kaum attraktiv sein dürfte.

Nun zur Ware:
Bei der Leinwand hatte ich mich für eine 2.50m breite Cadre Light im 24:10-Format mit "Nivo Black"-Tuch (Gain 1.2) entschieden, mit Samtbezug (schluckt einfach besser das Licht, falls man mal ein wenig Overscan nutzt um den Schirm exakt auszufüllen).
Die Leinwand ist gut verarbeitet und die Planlage für meine Begriffe perfekt, allerdings ist der Preis für 4 Rahmenteile mit etwas gespanntem PVC aus meiner Sicht absolut exorbitant - hier hat irgendjemand wohl sehr gut verdient, und die kräftige Preisanhebung vor einiger Zeit finde ich nicht gerechtfertigt.
Der horrende Preis schlägt sich wie es aussieht auch nicht in der Bildqualität nieder - ehrlich gesagt, die alte Billigleinwand ergibt subjektiv ein weitgehend identisches Bild. Das muss man gegen die hier oft vertretenen Meister der Selbstsuggestion ("meine sauteure neue Leinwand ergibt ein viel optischeres und visuelleres Bild") einfach mal sagen. Da man eine Leinwand aber eher selten kauft, vergingen die preisbedingten Magenschmerzen bald wieder.

Der Spiegel ergibt leider deutliche Doppelkonturen (ca. 2 Pixel Breite); das Bild ist damit noch akzeptabel aber schon sichtbar schlechter. Dazu ist ein Defekt (Luftblase o.ä.) in der Oberfläche vorhanden. Das sollte nicht sein; zum Glück ist es in meinem Fall zu verschmerzen, da die Abbildung auf dem Spiegel trapezförmig ist und bei richtiger Aufstellung der Defekt nicht im Bildbereich liegt.

Zum Cine4Home-Filtertuning: die Lichtausbeute ist deutlich sichtbar erhöht, unverzichtbar bei solchen Bildgrößen. Anfänglich hatte ich Doppelkonturen mit dem Filter (Betrieb ohne Spiegel), dies war nach einem Abnehmen und erneuten Aufschrauben aber nicht reproduzierbar.
Nur hätte der Projektor gern auf erweiterte Signalpegel (0-255 statt 16-235) justiert sein können - zwar bringt die einfache Umstellung mit Helligkeit & Kontrast das wieder ins Lot, aber ich bin mir nicht sicher, ob das die Kalibrierung nicht etwas danebengesetzt hat. Habe zwar selbst ein Colorimeter (i1 Display2) aber derzeit keine Zeit+Lust, damit die Kiste zu kalibrieren.

Fazit: das Filtertuning ist absolut empfehlenswert, die Modi mit dem eingebauten Filter sind zu funzelig. Die Leinwand ist ok, aber schweineteuer und ein fader Nachgeschmack bei dem Geld für solche relativ simple Ware bleibt. Der Spiegel ist eine Notlösung und nur zu empfehlen, wenn es wirklich nicht anders geht.

Jetzt noch ein paar Bilder. Zum Größenvergleich; der Monitor im Bild ist ein 21.3" TFT. Und ja, der Raum braucht noch einige Vorhänge.